Das Bremssystem eines Mountainbikes ist hochgradig sicherheitsrelevant
Wenn die Bremse ausfällt ist ein Sturz meistens vorprogrammiert.
Ein spontaner Totalausfall der Bremse resultiert meistens (korrekte Montage vorrausgesetzt) aus zu hohen Temperaturen im Bremssystem.
Vorgeschichte
In den letzten 8 Jahren habe ich nahezu alle verfügbaren Bremsbeläge an meinem Downhill-Rad ausprobiert.
Die Unterschiede zwischen den Herstellern stellten sich jedoch eher marginal dar. Nahezu alle Beläge erzeugen Geräusche bei Nässe, verschleißen zu schnell und geben zu viel Hitze an den Bremskolben bzw. die Bremsflüssigkeit ab.
Schließlich entdeckte ich die Marke NoW8 und die Cerablade Carbon-Metallic Bremsbeläge mit beidseitig keramikbeschichteter Trägerplatte.
Testzeitraum
Die Beläge sind im November 2017 bei mir angekommen und wurden sofort verbaut, eingebremst und ausprobiert.
Gefahren wurde in diversen Bikeparks und auf örtlichen Hometrails mit dem Vorsatz die Beläge wirklich auf Herz und Nieren zu testen.
Zunächst habe ich die Beläge auf meinen alten 203mm Bremsscheiben getestet, als ich jedoch keinen Unterschied in der Bremskraft zu den normalen Belägen feststellen konnte, habe ich nach ca. 3 Monaten auf die 254mm Saturn Bremsscheibe von NoW8 gewechselt. Durch den größeren Durchmesser der Scheibe wurden die Beläge also noch härter beansprucht, jedoch auch deutlich besser gekühlt.
Erfahrungsbericht
Als erstes fällt auf, dass die Beläge bei Nässe und Kälte deutlich weniger Geräusche erzeugen als die originalen Bremsbeläge. Nach dem 2. oder 3. Bremsvorgang in einer Abfahrt entstehen selbst bei schlechtem Wetter keine Geräusche mehr.
Es gilt zu beachten die Beläge vernünftig einzubremsen (30x von 30km/h auf 0) um eine homogene Auflagefläche zur Bremsscheibe zu gewährleisten.
Die Beläge sind in der Bremskraft nahezu identisch zu den organischen Belägen vom Hersteller, sie verschleißen jedoch deutlich langsamer.
Ein normaler Bremsbelag hat bei mir meistens nicht länger als 3 Monate durchgehalten, die NoW8 Beläge sollen laut Hersteller ca. 3 mal so lange halten wie normale.
Meinen ersten Satz Beläge habe ich im November 2017 verbaut und heute (04.02.2020) zum ersten mal gewechselt.
Die beidseitig keramikbeschichtete Trägerplatte erfüllt ihren Dienst als Wärmebarriere, was sich im Wartungsintervall der Bremsflüssigkeit deutlich bemerkbar macht.
Alles in allem ein sehr gelungener Bremsbelag mit sehr gutem Preis/Leistungs-Verhältnis, sowie für Mountainbikes als auch für E-Bikes geeignet.